Die Stifterin Ursula Ucicky
Ursula Ucicky wurde 1922 als Tochter von Helene Kohn, geborene Engelmann, und Heinrich Kohn (1867–1946) in Cottbus geboren. Heinrich Kohn stammte ursprünglich aus Brünn und besaß in Forst an der Lausitz, dem damaligen „Manchester Deutschlands", eine florierende Tuchfabrik.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde sowohl die Tuchfabrik als auch das Vermögen des Vaters beschlagnahmt und die Familie als "staatenlos" erklärt. Nach Hamburg übersiedelt, überlebte Ursula Kohn die zahlreichen Bombardements des Zweiten Weltkriegs. Nach der Befreiung Hamburgs durch US-amerikanische Truppen ging sie u.a. nach England und Israel. 1956 kehrte sie nach Hamburg zurück und lernte dort den Filmregisseur Gustav Ucicky kennen.
1957 heirateten die beiden. Ursula Ucicky war bis zum Tod ihres Mannes als Regieassistentin bei der Realfilm Hamburg tätig, u.a. in Ucickys Produktion „Das Erbe von Björndal“ (1960). Kurz vor ihrer Hochzeit 1957 verfasste Ursula Ucicky, die auch als freie Journalistin tätig war, einen Artikel über die Kunstsammlung des Filmregisseurs in der Zeitschrift „Alte und Moderne Kunst“, wenig später notierte sie gemeinsam mit ihrem Mann seine Anekdoten zu „45 Jahre Film“. Dieses Manuskript wurde im Herbst 2014 im Rahmen der filmhistorischen Monografie des Filmarchiv Austria erstmals publiziert. Gustav Ucicky starb 1961 während der Dreharbeiten zum Film „Das letzte Kapitel“. Er hinterließ seiner dritten Ehefrau Ursula die verbliebenen Teile seiner Kunstsammlung.