Der Sammler Gustav Ucicky
Gustav Ucicky (1899–1961) gilt als der erste uneheliche Sohn von Gustav Klimt (1862–1918) und entstammt der Verbindung mit Maria Ucicka (1880–1928). Aus den Beziehungen Klimts mit Maria "Mizzi" Zimmermann (1879–1975) und Consuela Camilla "Ella" Huber (1896–1978) folgen fünf weitere uneheliche Kinder.
In der offiziellen „Todfallsanzeige“ von Gustav Klimt schienen allerdings keine Kinder auf. Alle drei Frauen und ihre Kinder wurden von Klimt finanziell unterstützt und erhielten nach seinem Tod Abfindungen von Klimts Erben.
Gustav Ucicky wurde Kameramann und Filmregisseur. Seine Karriere verlief entlang der wichtigsten Meilensteine der österreichischen Filmgeschichte, von der k.u.k. Ära zur Stummfilm-Zeit der frühen 1920er-Jahre über Produktionen für die UFA Berlin und die Wien-Film in den 1930er- und 1940er-Jahren, darunter NS-Propagandafilme, bis zu Heimatfilmen der Nachkriegszeit – z.B. Die Sklavenkönigin (1924), Café Elektric (1927), Morgenrot (1932), Der Postmeister (1940), Heimkehr (1942), Singende Engel (1947), Das Erbe von Björndal (1960).
Zeit seines Lebens machte er es sich zur Aufgabe, Werke seines Vaters Gustav Klimt zu erwerben und kompensierte auf diese Weise das zu Klimts Lebzeiten rare Vater-Sohn-Verhältnis. Ucickys Klimt-Sammlung umfasste ursprünglich rund zehn Gemälde und über 15 Zeichnungen. Im Zuge der Verlassenschaftsabhandlung ging die bis 1961 verbliebene Sammlung in das Eigentum seiner dritten Ehefrau Ursula Ucicky, geborene Kohn, über. 2013 brachte sie die verbliebene Sammlung in die Klimt-Foundation ein.
Gemäß dem Stiftungszweck widmet sich die Klimt-Foundation auch der objektiven Aufarbeitung von Leben und Werk des Filmregisseurs und unterstützte 2014 im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Filmarchiv Austria eine Filmretrospektive und die erste filmhistorische Monografie zu Gustav Ucicky.